Glasfaserausbau: Unsichtbare digitale Mauer in Anrath und Willich?
„18 und 19 % so lauten die aktuellen Nachfragebündelungszahlen für den weiteren Glasfaserausbau in den Stadtteilen Anrath-Süd und Willich-West“, sagt Peter Mackes, Initiator und Mitglied in der Bürgerinitiative Pro Glasfaser Willich. Angesichts der erforderlichen 33% in Bezug auf die bestehenden Anschlüsse für einen rentierlichen Ausbau durch den Investor Deutsche Glasfaser ist derzeit zu befürchten, dass mit Beendigung der Bündelungsphase per Ende Oktober 2023 erstmals die notwendigen Zahlen nicht erreicht werden. Hannes Zühlsdorff, Social Media Manager von Pro Glasfaser Willich stellt dazu fest: „Derzeit sieht es so aus, dass wir die notwendigen Anträge für einen Glasfaserausbau nicht erreichen. Für die Stadt Willich ist diese Nachricht sehr schlecht, zumal dann möglicherweise mehrere Millionen Euro Investitionsvolumen in das modernste Glasfasernetz nicht zum Tragen kommen. Wir bleiben damit sprichwörtlich teilweise auf dem alten Kupfernetz sitzen.“

Peter Mackes äußert darüber hinaus weitere Befürchtungen: „In Willich sind bereits die Hardt, Wekeln und Willich-Nord ausgebaut bzw. werden noch ausgebaut. Auch das vom Bund geförderte Netz um Willich herum wird bzw. ist bereits ausgebaut. In Anrath sieht es ähnlich aus. Hier sind bzw. werden neben dem Fördernetz Anrath-Nord, der Grenzweg, Clörath und Vennheide ans Glasfasernetz angeschlossen. Wenn es also für Willich-West und Anrath-Süd inklusive der Beckershöfe und dem Schlesierviertel nicht reicht, dann müssen wir davon ausgehen, dass die Glasfaser-Infrastruktur in diesen Gebieten gar nicht erst verlegt wird. Wir haben sie dann, die sogenannte „unsichtbare digitale Mauer“ und aktuell ist auf Jahre nicht erkennbar, dass ein anderes Telekommunikationsunternehmen ersatzweise in den Willicher Boden investieren würde. Für die Stadt Willich wäre der Schaden enorm, müsste sie doch in einer kritischen Haushaltsphase mittelfristig darüber nachdenken, wie man die Infrastruktur-Lücken mit Steuergeld schließen könnte.“

Noch aber möchte sich die Bürgerinitiative nicht geschlagen geben und hofft darauf, dass die angesprochenen Bürgerinnen und Bürger in Willich-West sowie Anrath-Süd mitziehen. „Wir haben noch ca. eine Woche Zeit, um eine substanzielle Steigerung bei den Zahlen zu erreichen. Dazu ist der Servicepunkt in der Jakob-Krebs-Straße in Anrath Mittwochs (13-18 Uhr), Freitags (10-18.30 Uhr) und Samstags (10-14 Uhr) geöffnet. Wir von der Bürgerinitiative sind noch am 30. Oktober von 16-19 Uhr beratend vor Ort und auch die Vertriebsberater der Deutschen Glasfaser sind noch an den Haustüren unterwegs. Vielleicht schaffen wir ja doch noch die Wende“, so Hannes Zühlsdorff.