Ein Glasfaser-Versorgungsnetz entsteht: Horizontalspülbohrung

Ein Glasfaser-Versorgungsnetz entsteht: Horizontalspülbohrung

Zu sehen ist ein interessantes Video der für uns im Förderausbau tätigen CON-e, die uns mittlerweile auch Schiefbahn-West und Niederheide ausgebaut haben. Es ist ein Horizontalspülbohrer, eine Technik die „Strecke macht“, im Einsatz. Die ca. 300 cm Bohrstangen werden automatisch montiert/demontiert. Je nach Maschine, Boden und Rohr können so Strecken von 300 bis 400 m relativ schnell und in hervorragender Qualität bewältigt werden. Es wird genau berechnet wo, also in welcher Entfernung der Bohrer wieder auftauchen soll. Im einem errechneten Winkel taucht der aus gehärtetem Stahl und industriediamantbesetzte Bohrkopf bis zu 5 m tief ab, um dann fast punktgenau das angestrebte Ziel zu erreichen. Viel Spaß beim zuschauen 😉

O-Ton: „Das Video zu unserer Vermeer D24x40 ist fertig, hier könnt Ihr sehen, wie sich unser Bohrteam durch die Erdmassen bohrt. Bei der Bohrung verwenden wir Bentonit, ihr wollt wissen, was Bentonit eigentlich ist? Dazu später mehr“ erklärt uns con-e in einem sehr interessanten Video

Bentonit und entnommenes Bohrgut wird von CON-e anschließend recycelt. Wie das im Einzelnen funktioniert seht Ihr in diesem tollen CON-e Video hier.

PoP für Weiße Flecken Netz in Anrath

PoP für Weiße Flecken Netz in Anrath

Einer von zwei „PoP“s (Point of Presense) für den Förderausbau in unserer Stadt steht in Anrath, Neersener Straße/Donkweg. So ein Knotenpunkt ist die „Zentrale“ der Technik. Dort werden alle Anschlüsse für diesen Bereich versorgt. Der in Anrath ist von innen noch nicht bestückt. Im Bild zu sehen ist das Innenleben des PoP in Neersen. Die Aufnahme entstand ziemlich am Anfang der Aktivierungsphase. Fertige Anschlüsse sind mit dem gelben LWL (Lichtwellenleiter) verbunden. Über diese freien, kleinen, weißen Buchsen werden jeweils ein Anschluss versorgt. Das ist das geniale an dieser FTTH Technik. Jeder Anschluss bekommt seine eigene Glasfaser, sein eigenes Licht. Niemand – auch nicht zu Stoßzeiten – mindert die bestellte/bezahlte Leistung. Es gibt kein „bis zu“ …

Glasfaser ins und im Haus

Glasfaser ins und im Haus

Der letzte Arbeitsschritt ist die Anschlussaktivierung, die meist im Zusammenhang mit der Einbringung der Faser ins Haus erfolgt.

Es wird eine Bohrung (meist von innen nach außen) punktgenau durchgeführt.

Die Leitung wird durch ein Anschluss-Set geführt, die Dichtungs-Kappe mit der Hauswand verschraubt und durch ein spezielles, in kurzer Zeit aushärtendes Mehrkomponenten-Gemisch, gas- und wasserdicht wieder verschlossen.

Auch von innen wird eine „Geruchs-Sperre“ in das faserführende Leerrohr eingebracht. Die Glasfaser wird im Inneren des hier abgebildeten HÜP (Hausübergabepunkt) aufgespleißt.

Der HÜP (Abmessungen ca. 16x8x3,5 cm) wird abschließend verschlossen und verplombt.

Wenn, wie im Fallbeispiel, der HÜP ungünstig zum Router-Standort hängt, kann man sich als Kunde nochmal rund 20m (gilt im EFH) Glasfaser (LWL) verlegen lassen, um HÜP mit weiterer Technik verbunden zu bekommen. ACHTUNG: Dafür muss ein Leerrohr (von innen glattwandig, wie zB Kunstoff-Stangenrohr, bitte Biegeradius von 60 mm beachten) zwischen HÜP und weiterer Technik „bauseits“ bereitgestellt werden. Das liegt in der Verantwortung des Anschlussnehmers und könnte  – gegen Bezahlung, direkt an den Unternehmer – ggf. in der Hausbegehung beauftragt werden. Das bitte mit dem Hausbegeher/Unternehmer klären oder in Eigenleistung ausführen.

In der Nähe des Routers wird mit dem anderen Ende des LWL-Patchkabels die Lichtsignal an den ONT (Optical Network Termination) mit den Abmessungen ca. 9x12x3,5 cm. Nach Anschluss-Aktivierung wird der Router (WAN Port) wird mit dem ONT verbunden.

Mittlerweile wird zwischen HüP und ONT ein GF-TA (Glasfaser-Teilnehmerabschluss) mit den Abmessungen ca. 10x10x4 cm montiert. An diesem können u.a. Router mit eigener Glasfaserbuchse (SFP-Modul) direkt angeschlossen werden. Der ONT wird in diesen Fällen nicht benötigt.

Diese Abbildung zeigt links einen GF-TA und daneben einen ONT.

HÜP und auch GF-TA sind „passive Geräte“ und bleiben somit stromlos. Der ONT wird mit dem Stromnetz (230 V) verbunden.

Die Glasfaser-Verbindung zum Haus

Die Glasfaser-Verbindung zum Haus

Im öffentlichen Verkehrsbereich, meist im Bürgersteig, liegen die Versorgungsleitungen. Jedes Haus, falsch,  jeder Anschluss bekommt beim FTTH-Anschluss seine eigene Faser, bestenfalls bis an den Router. Durch Gebiets- und Anschlussplanung ist vorher festgelegt, wieviel Fasern in den Boden müssen. In der vorher stattfindenden Hausbegehung wird ermittelt, wieviel Meter der Glasleitung von der Straße bis an den gewünschten Haus-Anschluss-Punkt benötigt werden.

Bilder sind beim Ausbau in Neersen entstanden:


Der Anschlussnehmer muss selbst nicht zwingend für die Verlegearbeiten zwischen Bürgersteig und Haus anwesend sein. Wenn das Grundstück frei zugänglich ist, können auch in seiner Abwesenheit die Tiefbauarbeiten durchgeführt  werden

Für die Zuordnung und zur Dokumentation werden die Fasern in unterschiedlichen Farben ..

.. und in ausreichender Länge verlegt.


Dieser Anschluss (EFH) bekommt eine Faser, die dem Kabelverbund entnommen wurde.


Die Zuführung wird je nach örtlicher Gegebenheit, natürlich nach Absprache (im Protokoll zur Hausbegehung dokumentiert und fotografiert), in offener Bauweise oder unter Einsatz einer Erdrakete, hergestellt.

  Für diesen Anschluss wurde eine Erdrakete eingesetzt. Dazu wurde an der Immoblie ein ca. 40 cm tiefes Kopfloch gemacht. Vom Bürgersteig aus wird ein druckluftbetriebener Meißel  (Erdrakete) in ca. 30 bis 40 cm Bodenüberdeckung vorgebracht. In dem so entstandenen Bohrloch, kam anschließend ein stabiles Leerrohr, in das dann die Glasfaser-Zuleitung geschoben wurde.

 


Sauber aufgerollt liegt die vorgesehene Faser bis zum „Hausstich“ vor dem Haus. Das Einbringen in die Immobilie wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Zu diesem Termin muss der Anschlussnehmer anwesend sein. Was da genau gemacht wird, beschreiben wir in einem anderen Beitrag.

 

Unser Einsatz hat sich gelohnt! Die Neersener Gebiete werden komplett angeschlossen

Unser Einsatz hat sich gelohnt! Die Neersener Gebiete werden komplett angeschlossen

Der Einsatz der Bürgerinitiative „Pro Glasfaser Willich“ hat sich gelohnt: Neersen wird nun doch komplett mit der modernen Technik für schnelles Internet ausgestattet. Der Willicher Stadtteil Neersen wird nun doch komplett mit einer Infrastruktur für Glasfasertechnik ausgestattet. Das teilte das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ jetzt der Bürgerinitiative „Pro Glasfaser Willich“ mit. Bisher hatte es so ausgesehen, dass es nur zu einer Teilerschließung Neersens mit der Technik für schnelles Internet kommt: „Aufgrund ausreichend vorhandener Vertragsabschlüsse wäre nur der Nordwesten des Ortsteils erschlossen worden, und der südöstliche Teil hätte das Nachsehen gehabt. Uns drohte im wahrsten Sinne des Wortes eine digitale Mauer“ .. berichtet die WZ